Vom Acker zum artenreichen Grünland
15.06.2021 Erstellt von Wiebke Schoenberg
Wo bis vor zwei Jahren noch Mais angebaut wurde, konnte Anfang 2021 neuer Lebensraum für Amphibien und Wildpflanzen geschaffen werden: In Radesforde, einem Ortsteil von Heidmühlen, wurden durch Kooperation der Maßnahmenbegleitstelle der Artenagentur und des Projekts „Blütenbunt-Insektenreich“ ein Amphibiengewässer und eine artenreiche Wiese angelegt. Die Region um Heidmühlen ist von sandigen Böden, kleinflächigen, heute meist entwässerten Mooren und größeren Nadelwäldern geprägt. Direkt an der Radesforder Au, die sich mit der Rothmühlenau zur Osterau vereinigt, und unmittelbar an vermoorte Flächen angrenzend, befindet sich die ehemalige Ackerfläche. Diese Lage und der sandige Boden boten gute Voraussetzungen für die Entwicklung von Lebensraum für Amphibien wie den Moorfrosch und auch für Pflanzenarten nährstoffarmer Standorte.
Die Ackerfläche wurde bereits Anfang 2020 aus der intensiven Nutzung genommen. Um den Austrag von Nährstoffen zu ermöglichen, wurde die Fläche lediglich mit einer einjährigen Blühmischung angesät, die erst zu Beginn der Baggerarbeiten für das Amphibiengewässer im Februar 2021 gemulcht wurde. Zusätzlich konnte die Fläche durch den bei der Gewässeranlage anfallenden Bodenaushub abgemagert werden – unter der dünnen Ackerkrume kam bei den Baggerarbeiten rasch feiner Sand zutage, der auf der Ackerfläche verteilt wurde.
Im Anschluss an die Anlage des Kleingewässers wurde die Ackerfläche mit einer individuell zusammengestellten Regio-Saatmischung eingesät, die Saatgut von fas 40 heimischen Wildpflanzen enhielt. Die so entstehende, extensiv genutzte bunte Wiese dient künftig als Sommerlebensraum für Amphibien und bietet auch Insekten Nahrung und Rückzugsraum.
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