29. Naturschutztag Schleswig-Holstein in Neumünster
10.11.2025 Erstellt von Dr. Helge Neumann
Der diesjährige Naturschutztag Schleswig-Holstein widmete sich dem Schwerpunktthema der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, für deren Umsetzung ein so genannter Nationaler Wiederherstellungsplan zu erarbeiten ist, dessen erster Entwurf bis Anfang 2026 vorliegen soll. Auf dem Naturschutztag in Neumünster wurde vorgestellt und diskutiert, was die Umsetzung der Verordnung für Schleswig-Holstein bedeutet und wie die Ziele erreicht werden können. Das Interesse an dem Tagungsthema war sehr groß, die Veranstaltung war mit über 1.000 Teilnehmern/innen ausgebucht.
Die Tagung beinhaltete neben Fachvorträgen auch einen Ausstellungsbereich, in dem Vereine, Verbände und Institutionen präsentierten, mit welchen Maßnahmen sie bereits jetzt Beiträge zur „Wiederherstellung der Natur“ leisten. An unserem Stand der Landesarbeitsgemeinschaft DVL-S-H informierte die Lokale Aktion Runder Tisch Nordfriesland über ihre Aktivitäten in dem bundesweiten Verbundprojekt „Rebhuhn retten - Vielfalt fördern!“, das die Aufwertung von Agrarlebensräumen für das Rebhuhn sowie weitere Tier- und Pflanzenarten der Feldflur zum Ziel hat. Die Lokale Aktion Westensee Obere Eider stellte am Projektbeispiel des Großen Moors bei Dätgen ihre Maßnahmenumsetzungen zum Moorschutz vor. Der DVL erläuterte anhand von Schaukästen mit verschiedenen Ansaatmischungen, wie sich landwirtschaftliche und kommunale Flächen mit Regio-Saatgut für die Artenvielfalt aufwerten lassen. Unter den zahlreichen Gästen konnten wir an unserem Stand auch Umweltminister Tobias Goldschmidt begrüßen, der sich zusätzlich über unseren neuen Angebotskatalog für Kommunen informierte.
Das Tagungsprogramm beinhaltete auch mehrere Podiumsgespräche zu Best-Practice-Beispielen. Britta Gottburg von der Lokalen Aktion Naturschutzverein Obere Treenelandschaft und Marit Scharrmann Conceição vom Runden Tisch Nordfriesland diskutierten hier zusammen mit weiteren Akteuren/innen über Erfolgsfaktoren und Hemmnisse bei der praktischen Umsetzung von Wiederherstellungsmaßnahmen. Eine wiederholte Schlussfolgerung in den Gesprächsrunden war, dass Umsetzungen immer dann besonders gut gelingen, wenn alle Beteiligten vor Ort offen und respektvoll miteinander umgehen, die jeweiligen Bedürfnisse anerkannt werden, eine gewisse Kompromissbereitschaft besteht und behördliche Spielräume genutzt werden können. Übergeordnete Voraussetzung für die lokalen Erfolge ist jedoch, dass die fach- und förderrechtlichen Rahmenbedingungen gut aufeinander abgestimmt sind und neben möglichst unbürokratischen Abwicklungen auch die erforderlichen Finanzierungen für Maßnahmen und Personal ermöglicht werden.
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