Burenziegenauftrieb in der Bliestorfer Heide
09.09.2025 Erstellt von Christoph Gasse
Das DVL-Regionalbüro Herzogtum Lauenburg/Stormarn Süd hat in diesem Spätsommer erstmalig eine Beweidung mit Burenziegen in der Bliestorfer Heide veranlasst. Das Gebiet befindet sich auf einer Waldlichtung im Bliestorfer Forst südlich von Lübeck zwischen Groß Schenkenberg und Bliestorf und ist ein Restbestand der ehemals ausgedehnten Bliestorfer Heide. Besenheide und Glockenheide sind die prägenden Zwergsträucher, die hier Lebensraum für Arten wie z.B. die stark gefährdete Kreuzotter und die gefährdete Kurzflügelige Beißschrecke sind. Bereits im Jahr 1985 übernahm die BUND-Kreisgruppe Lübeck die Pflege der fast zugewachsenen Moorheide und verwandelte sie durch jährliches Zurückschneiden der Gehölze im Winterhalbjahr wieder in eine offene, besonnte Fläche. Durch die Beweidung mit Ziegen sollen die verbliebenen Büsche nun weiter zurückgedrängt werden. Die Pflegemaßnahmen sind mit den Flächeneigentümern, der Familie Holm, abgestimmt und diese begrüßen die Fortführung und Ausweitung der Maßnahmen für diesen wertvollen Lebensraum ausdrücklich.
Bereits im letzten Jahr organisierte und begleitete das DVL-Regionalbüro erste sogenannte Plagg-Maßnahmen zur Verjüngung der überalterten Zwergsträucher. Hierbei wurden gezielt an ausgewählten Standorten Offenbodenbereiche geschaffen, ohne die das Aufkeimen neuer Heidesträucher nicht möglich ist. Die Heide im Bliestorfer Wald ist dem FFH-Lebensraumtyp „Feuchte Heide“ (LRT 4010) zugeordnet, für den das Land Schleswig-Holstein eine besondere Verantwortung hat. Sämtliche Maßnahmen in der Bliestorfer Heide werden daher im Rahmen des landesweiten „FFH-LRT-Prioritätenkonzeptes“ über das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN) finanziert. Für die kommenden Jahre sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes der Heide im Bliestorfer Wald geplant.
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