Fünf Jahre und viele Blüten später – Verbundprojekt „Blütenbunt-Insektenreich“ zieht erfolgreiche Bilanz
07.10.2025
Es war eines der ersten Insektenschutzprojekte mit bundesweiter Strahlkraft: das gemeinsame Vorhaben „Blütenbunt-Insektenreich“ von der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e. V. und dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). Es steht schlecht um die Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge in Schleswig-Holstein. Grund genug, um im Jahr 2020 ein Projekt zu starten, das zum Insektenschutz in Kommunen, Schulen und Öffentlichkeit beiträgt.
Heute, fünf Jahre später, zog das Projektteam mit einer gelungenen und inhaltsstarken Abschlussveranstaltung Bilanz. Über 70 Expert*innen aus ganz Deutschland kamen in der vergangenen Woche nach Rendsburg ins Nordkolleg, um dort gemeinsam auf das Geschaffte zurückzublicken und überregional gültige Erfolgsfaktoren zu diskutieren.
Knapp 200 Hektar bunte Wiesen und Säume, verteilt auf rund 800 Einzelflächen in über 130 Kommunen sind in der Zeit entstanden. Von A wie Arnika bis Z wie Ziest ist Artenreichtum und Strukturvielfalt auf zuvor artenarmen Flächen eingezogen. Bauhöfe und Gemeindearbeiter*innen wurden u. a. durch Netzwerktreffen beraten, um künftig Pflege und/oder Anlage der Blühwiesen selbst insektenfreundlich durchführen können.
Kleine Insektenlebensräume entstanden auch in den 25 Projektschulen, damit Schüler*innen die Sechsbeiner hautnah auf ihren Schulwiesen erleben können. Neu entwickelte Bildungsmaterialien für weiterführende Schulen unterstützen Lehrkräfte bei der Vermittlung von Wissen rund um Insekten.
Ein zentraler Bestandteil des Projektes war die Kooperation mit der KI-gestützten Bestimmungs-App „ObsIdentify“, mit der auch Laien Insektenfunde einfach bestimmen und melden können. Die Daten fließen in frei zugängliche Verbreitungskarten, die auf der informativen Website des Projektes (www.insektenreich-sh.de) eingesehen werden können.
Aber es wurde nicht nur diskutiert und bilanziert, das Expert*innen-Netzwerk schwärmte zum Abschluss der Veranstaltung selbst aus, um beispielhaft typische Siedlungsflächen in Schacht-Audorf, eine magere Wiese im Gewerbegebiet von Osterrönfeld und eine Wiese mit Bürgerbäumen der Stadt Rendsburg zu bestaunen.
Das Verbundprojekt „Blütenbunt-Insektenreich“ wird von 2020 bis 2026 mit rund fünf Millionen Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Verbundpartner sind die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein (Koordination und Leitung des Projektes), der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). Drittmittel werden durch das Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein (MEKUN) und die Kreise Nordfriesland, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde bereitgestellt.

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