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Weite Reihe-Getreide mit positiven Effekten für Landwirtschaft und Biodiversität

21.07.2025 Erstellt von Ines Gesa Röhl-Wels, Julia Frenzel

DVL-Regionalbüro Segeberg besichtigt diesjährige Vertragsflächen

Im Juni haben wir im Rahmen einer kleinen Rundtour die Umsetzung der „Weite Reihe-Getreide“-Maßnahmen begutachtet, für die Landwirtschaftsbetriebe in diesem Jahr Verträge über unseren Angebotskatalog abgeschlossen haben. Sowohl ökologisch als auch konventionell wirtschaftende Betriebe nehmen an diesem produktionsintegrierten Programm teil. Die Vertragsflächen liegen weit verstreut in unserem Beratungsgebiet und zeichnen sich durch unterschiedliche Standortbedingungen aus. Als Hauptkulturen wurden Winter- oder Sommergetreide angebaut. Das Getreide wurde dabei mit doppeltem oder dreifachem Reihenabstand von ca. 30 cm angesät. Die Betriebe konnten auch wählen, ob sie zusätzlich eine blühende Untersaat anlegen wollen. In diesen Fällen kam eine leguminosenbetonte Artenmischung zum Einsatz. Leider führte die diesjährige ausgeprägte Frühjahrstrockenheit zu einer stark verzögerten Entwicklung der Untersaat. Davon profitierten aber dann blühende Ackerbegleitkräuter, wie beispielsweise der Acker-Ehrenpreis, das Acker-Stiefmütterchen oder der Acker-Gauchheil. Der weite Reihenabstand schuf auch für Feldvögel der Offenlandschaft gute Brutplatzbedingungen. Insbesondere die Feldlerche konnten wir mehrfach in den Beständen beobachten. 

Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte zeigten sich durchweg zufrieden – sowohl mit der vielfältigen Vegetation als auch mit der Entwicklung der Getreidebestände. Wir sind daher gespannt auf die Ernteerträge. Besonders bemerkenswert: Ein Betrieb konnte vollständig auf Fungizide verzichten, da der weite Reihenabstand für eine bessere Durchlüftung der Bestände sorgte und so den Befallsdruck durch Pilzkrankheiten scheinbar deutlich reduzierte. 

Die Maßnahme „Weite Reihe-Getreide“ hat sich somit bisher als voller Erfolg erwiesen – ökologisch wertvoll, agronomisch praktikabel und wirtschaftlich tragfähig. Sie zeigt eindrucksvoll, wie gezielte Anbaustrategien sowohl den Naturschutz als auch die landwirtschaftliche Produktion fördern können. 


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