Wildstaudenpflanzungen für den Insektenschutz
05.11.2025 Erstellt von Norma Kujath, Dr. Kristina Steffen
Auch im letzten Jahr des Insektenschutzprojektes „Blütenbunt – Insektenreich“ haben in diesem Herbst wieder viele engagierte Akteure zugepackt und zahlreiche heimische Wildstauden auf kommunalen Flächen gepflanzt. An den diesjährigen Pflanzaktionen beteiligten sich die Gemeinden Aventoft, Bargenstedt, Hamfelde (Lauenburg), Sankt Peter-Ording und acht weiteren Kommunen.
Gut 3.500 heimische, regio-zertifizierte Wildpflanzen, die von hiesigen Staudengärtnereien produziert wurden, sollen auf den ausgewählten Projektflächen mehr Nahrung für Insekten liefern. Dabei geht es nicht nur um den Nektar der Blüten. Viele Raupen heimischer Tag- und Nachtfalter sind sehr spezialisiert und benötigen bestimmte Futterpflanzen. Der Hauhechel-Bläuling beispielsweise legt seine Eier an verschiedene Kleearten, wie u.a. den Hornklee. Sind die Raupen geschlüpft, sitzen sie quasi direkt auf ihrer Leibspeise. Den knapp 300 in Schleswig-Holstein vorkommenden Wildbienen-Arten geht es vornehmlich um Pollen, den sie auf den Wildblumen sammeln und als dicke Pollenpakete zu jedem Ei in die Brutzelle packen. Je nach bevorzugter Wildblume kann das auch mal blau aussehen.
Bei den Pflanzaktionen im September und Oktober kamen neben „Wiesen-Klassikern“ wie Wiesen-Margerite, Wiesen-Flockenblumeoder Acker-Witwenblume auch Halbschatten ertragende Arten wie die Rote Lichtnelke und an feuchte Standorte angepasste Arten wie die Kuckucks-Lichtnelke zum Einsatz. Aber auch Arten der mageren, trockenen Standorte wie Echtes Labkraut oder Gewöhnlicher Natternkopf wurden gepflanzt.
Artenreiche Wiesen sind besonders wichtige Lebensräume für Insekten. Daher liegt ein Fokus des aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Insektenschutzprojektes „Blütenbunt – Insektenreich“ auf deren Anlage. Angesät wird mit Wiesenmischungen aus zertifiziertem Regiosaatgut. Mit der Pflanzung von Wildstauden wird oftmals der Artenreichtum besonders sensibler oder repräsentativer Flächen ergänzt und dadurch auch Akzeptanz in der Bevölkerung geschaffen. Insgesamt nehmen über 100 Gemeinden an dem Projekt teil.
Wir danken allen freiwilligen Helfer:innen und Bauhofmitarbeiter:innen für ihren diesjährigen Einsatz bei Wind und Wetter und sind gespannt auf die Blütenpracht ab dem kommenden Frühjahr.
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