Schleswig-Holstein

Umstellung der GAP-Förderung auf ein neues Zahlungssystem für gesellschaftliche Leistungen in der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung

Ziele

Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, das bestehende Konzept der Gemeinwohlprämie (GWP), welches auf die Ausgestaltung der Öko-Regelungen fokussiert ist, fachlich um weitere spezifische Gemeinwohlzielezu erweitern und konzeptionell zu einem fondsübergreifenden Punktemodell weiterzuentwickeln.

Mit einem angepassten Angebotskatalog und einer erweiterten Punktetabelle liegt ein umfassenderes Maßnahmen- und Bewertungssystem vor, dessen Einkommenswirkungen neu bewertet werden müssen. Aus diesen betriebswirtschaftlichen Analysen der Einkommenswirkungen werden Vorschläge zur Herleitung und Festlegung eines endgültigen monetären Punktwertes (€/Punkt) entwickelt.

Dabei sollen auch Möglichkeiten einer regionalspezifischen Differenzierung der GWP untersucht werden (Maßnahmen- und Punktwert-bezogen).

Aus Interviews mit den Naturschutz- und Landwirtschaftsverwaltungen des Bundes und der Länder werden zusätzliche Rückschlüsse für die Weiterentwicklung und Administrierung der GWP abgeleitet

Kurzbeschreibung

Das Vorhaben knüpft inhaltlich an das themenverwandte F&E-Projekt des Bundes an, mit dem die methodischen Grundlagen zum aktuellen Stand der GWP gelegt worden sind. Die GWP zielt bislang ausschließlich auf die Ausgestaltung der Öko-Regelungen, sowie auf die Honorierung solcher Leistungen ab, die als flächenhafte Bewirtschaftungsformen auf den Erhalt der allgemeinen Biodiversität sowie den Wasser- und Klimaschutz ausgerichtet sind.

Daher werden im Zuge des Projekts weitere öffentliche Güter, wie sie die GAP-Strategieplan-Verordnung vorsieht, in das Bewertungssystem eingebunden und der bisherige Angebotskatalog von 19 Maßnahmen entsprechend angepasst. Ziel ist es darzustellen, wie der neue Angebotskatalog flächenbezogene Agrar-, Umwelt- und Klimamaßnahmen der 1. und 2. Säule der GAP zu einem fondsübergreifenden Punktesystem zusammenführen kann und dabei Möglichkeiten von regionalspezifischen Differenzierungen möglich sind. 

Anschließend erfolgt eine betriebswirtschaftliche Analyse und Bewertung des erweiterten Angebotskatalogs hinsichtlich der betrieblichen Einkommenseffekte sowie der Abschätzung eines angemessenen Punktwertes und damit einer Gemeinwohlprämien-Höhe, die einen ausreichenden betriebswirtschaftlichen Anreiz für die Betriebe darstellt.

 

Aktivitäten

  1. Durchführung von Verwaltungs-Interviews zur Ermittlung von Kritikpunkten und Empfehlungen zum Konzept der "Gemeinwohlprämie" – zugleich als Anhaltspunkte zu deren fachlich-konzeptioneller Weiterentwicklung.
  2. Erstellung eines gutachterlichen Votums zur inhaltlich-konzeptionellen Erweiterbarkeit und Optimierung: 
    a) des aktuellen GWP-Modells um bislang nicht erfasste spezifische Gemeinwohlziele und -Leistungen der GAP sowohl im Rahmen des aktuellen Direktzahlungssystems als auch unter Einbeziehung von zweckmäßigen Interventionen des Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) (säulenübergreifendes Punktemodell),  
    b) des aktuellen Maßnahmen-Katalogs und der Maßnahmen-Steckbriefe um entsprechende wirksame Parameter und deren Kalibrierung im bestehenden Punktbewertungssystem,
    c) des angepassten GWP-Modells durch regionalspezifische Ansätze der Eingangsparameter.
  3. Betriebswirtschaftliche Analyse und Bewertung des erweiterten GWP-Maßnahmenkatalogs hinsichtlich der betrieblichen Einkommenseffekte in Verbindung mit der Abschätzung einer Gemeinwohlprämien-Höhe, die einen ausreichenden betriebswirtschaftlichen Anreiz darstellt.

Laufzeit

2022 - 2025

Fördermittelgeber

Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

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